Weil Jesus auferstanden ist, feiern wir Ostern, Weil Jesus auferstanden ist, feiern wir Weihnachten - und nur deshalb. Ohne die Auferstehung würde sich wahrscheinlich kaum jemand für seine Geburt interessieren. 
Weil Jesus auferstanden ist, feiern wir Weihnachten - und deshalb feiert die ganze Welt in ein paar Monaten den Beginn des Jahres 2000. Überall auf der Welt, unabhängig davon, welcher Kalender dort in Gebrauch ist. Denn Computer benutzen überall den gregorianischen Kalender, also unsere Zeitrechnung. 

Was war nun eigentlich los damals, vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem?
Am Donnerstag vor dem großen jährlichen Passafest zog Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem, um Abschied zu feiern. Sie saßen zusammen beim letzten gemeinsamen Abendmahl. Aber die Jünger wollten diesen Abschied einfach nicht wahrhaben. Später, im Garten Gethsemane verschliefen sie ihn sogar.
Plötzlich kommt Judas, einer der Jünger, mit einem Trupp Soldaten der römischen Besatzungsmacht in den Garten, gibt Jesus zur Begrüßung einen Kuß auf die Wange. Dies ist für die Soldaten das verabredete Zeichen, Jesus zu verhaften.
Darauf folgte der kurze Prozeß, die Verurteilung und Hinrichtung. Die Jünger fliehen aus der Stadt, aus Angst, als Sympathisanten verhaftet zu werden. Zurück bleiben die Frauen, allein mit ihrem Schmerz, ihrem Kummer.
Maria, die Mutter Jesu kauert weinend am Fuße des Kreuzes, muß den Leiden und dem Sterben ihres Sohnes hilflos zusehen. Er ist zum Greifen nahe, aber sie kann nicht helfen, darf nicht helfen, die Soldaten lassen es nicht zu.
Nach dem Ruhetag am Sabbat gehen die Frauen am Sonntagmorgen zum Grab, um den Leichnam Jesu mit Kräutern und Salböl einzureiben, wie es bei ihnen Brauch ist.
Doch da - der große Stein vor dem Grab ist weg. Drinnen werden sie von zwei Männern in weißen Gewändern empfangen, die zu ihnen sagen: „Fürchtet euch nicht!“. Leichter gesagt als getan. „Fürchtet euch nicht. Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“.
Die Frauen verstehen sehr schnell, laufen zu den inzwischen zurückgekehrten Jüngern und berichten. Die glauben zunächst gar nichts. Bis Jesus Christus, der Auferstandene, ihnen erscheint. Besonders Thomas ist skeptisch. Er ist erst zu überzeugen, als er die Wunden Jesu selbst gefühlt hat. Jesus sagt zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ So wie wir. Wir haben „nur“ die Möglichkeit, den ersten Zeugen zu glauben - und die Kraft unseres Glaubens, die Liebe Gottes, in unserem Leben zu spüren.
Große Auswirkungen hat dieses schwer zu verstehende Geschehen in Jerusalem vor knapp 2000 Jahren ja auch auf uns:
Weil Jesus auferstanden ist, feiern wir seine Geburt vor 2000 Jahren - und deshalb die (vorgezogene) Jahrtausendwende am 1.1.2000.

Peter Büttner, Pastor
Kirchwehren
  
   

 

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