Es gibt Tage, da bin ich trostlos, wenn ich mir den Lauf der Welt 
ansehe.

Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst“. - Ja, das ist so. Manch-
mal ist diese Welt zum Angsthaben. All das macht mir Angst, 
was ich nicht beeinflussen kann und doch mein Leben bestimmt:

Ich habe Angst vor dem Älterwerden.
Ich habe Angst vor Krankheiten.
Ich habe Angst um die Zukunft meiner Kinder.
Ich habe Angst vor dem Alleinsein.
Ich habe Angst vor dem Tod.

Solange wir leben haben wir Angst. Sie gehört zu unserem Leben. 
Wollten wir sie abtöten, wir würden einen Teil unseres eigenen 
Lebens vernichten. Doch wir sehnen uns danach, angstfreier zu leben.

Jesus sagt: „Aber seid getrost.“
Jesus spricht zu uns, um uns Mut zu machen. Aber er will uns 
Mut machen, nicht ohne Angst zu leben, sondern mit der Angst zu 
leben. Dieser Mut wächst uns zu, wenn wir mit unserer Angst nicht 
allein bleiben; wenn wir unsere Angst nicht runterschlucken, sondern wenn sie sagbar wird. Darum ist es wichtig, sie auszusprechen: vor Freunden, vor einem vertrauten Menschen, im Gespräch, im Seufzen, vor Gott.

Wo wir uns erkennen und zu erkennen geben weicht viel Angst - 
so wie es im 71. Psalm heißt:

„Der du uns schauen ließest viel Angst und Not,
du wirst uns wieder beleben, 
uns wieder herausführen aus der Tiefe der Erde.“

Wieder „belebt“ werden, das heißt: Nicht erstarren in der Angst, 
sondern in Bewegung kommen, aus der Tiefe zurückkehren in die 
Höhe, aus dem Dunkel ans Licht. Da leuchtet viel von dem auf, 
was Jesus sagt: „Ich habe die Welt überwunden“. 

Sich den Worten des Auferstandenen anzuvertrauen ist der Schritt
von der Dunkelheit zum Licht.

Herr, lass es Ostern werden auch bei mir.

Pastor Ralf Tyra
Hannover 

 

 

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