Wort zum Monat Dezember 2009

Gott spricht:
Ich will euch erlösen, dass ihr ein Segen sein sollt. Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände!

(Sacharja 8, 13)

„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht“ sagt man, oder: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“

Ein Vorurteil über jemanden zu haben geht ganz schnell, und dabei zu bleiben geht uns Menschen auch leicht von der Hand. Den anderen aus seiner (häufig unfreiwilligen) Not zu befreien, wäre gebotene Nächstenliebe. Wenn das doch so einfach wäre!

Der oben erwähnte Sacharja gehörte zu denen, die als erste aus babylonischer Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehren durften. Er mußte miterleben, dass Jude sein mittlerweile ein Schimpfwort war. Das erinnert uns sicherlich an das Dritte Reich und auch an manche zeitgenössische Aktion. Er sah auch den zerstörten Jerusalemer Tempel und vergoss sicherlich Tränen über den Anblick.

Noch schlimmer hätte es einem Volk und seiner heiligsten Stadt nicht ergehen können. "Sie haben ja auch selbst Schuld" wäre eine mögliche Reaktion. Sacharja bringt ihnen aber den Trost Gottes. „...erlösen...Segen sein...“ sind seine Worte, und er sichert ihnen erneut Gottes Zusage aus 1. Mose 12, 2 zu. Sacharja weiß, wie man jemanden in seiner Not stark macht. Gott sei Dank!

So machen sich die Rückkehrer daran und fürchten sich nicht, wie man sie ansieht oder ob man über sie redet. Sie benutzen ihre starken Hände und bauen den Tempel neu auf.

Wir gehen auf Weihnachten zu und werden erneut erinnert, dass Gott im Kind von Betlhehem ganz klein zu den Menschen kam, um mit ihnen neu „durchzustarten“. Einen Neuanfang wagen, trotz allem, was da war und voneinander trennte.

Dieses Wort aus dem Propheten Sacharja will auch uns viel Mut dazu machen, neu miteinander anzufangen:
Müssen Sie mit einem Vorurteil aufräumen, um jemandes Leben wieder zur Würde zu verhelfen?
Wo ist es sinnvoll, selber den ersten Schritt zu wagen, anstatt auf den anderen zu warten?
Wem schenken Sie in diesem Jahr eine „gesegnete Weihnacht“?

Ich wünsche Ihnen eine frohe und gesegnete Weihnacht und einen gesegneten Jahreswechsel.
Bernd Klein


Bernd Klein
Pastor in der Auferstehungskirchengemeinde Weyhausen

Homepage: www.kirche-weyhausen.de

Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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