Wort zum Monat November 2009

Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.

(1. Thessalonicher 4, 14)

JesusstatueWenn ich das Grab meiner Mutter besuche, gehe ich stets an einer großen Jesusfigur in Höhe der heute nicht mehr benutzten kleinen Kapelle vorbei. Bei jedem Besuch empfinde ich Trost, weil diese Figur für mich das verkörpert, woran ich glaube und worauf ich hoffe, den Sieg des Lebens über den Tod.
Der November als Monat mit den Totengedenktagen ruft die Trauer über den Tod eines geliebten Menschen immer wieder in uns wach. Eingeleitet von den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen, gefolgt vom Volktrauertag, dem Buß- und Bettag und dem Totensonntag, wird er von den meisten Menschen als besonders trüb empfunden. In diese Stimmung hinein zielt dieser Spruch:

Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist,
dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.

Die Menschen in Thessaloniki damals waren auch traurig. Sie waren voller Erwartung auf die baldige Wiederkunft Jesu und dachten, dass die Verstorbenen dies nun nicht mehr miterleben würden. Als Paulus von diesen Gedanken erfährt, beginnt er, einen Brief an seine Gemeinde zu schreiben, in dem er klar sagt, dass dies nicht so sein wird.
Er hält an den Verstorbenen und lebenden Gemeindegliedern fest. Seine Hoffnung gilt allen! Jesus wird auch die mit sich führen, die gestorben sind. Keiner ist verloren. Weil Jesus gestorben und auferstanden ist, haben auch die Verstorbenen Anteil am Leben. Sie werden dabei sein, wenn Jesus wiederkommt.
Diese Haltung macht der Gemeinde Mut und gibt ihr Hoffnung, Hoffnung, die wir alle brauchen. Weil Jesus lebt, werden wir auch mit ihm leben. Zwar ahnen wir nicht, wie und wann das sein wird, aber wir vertrauen darauf, dass es sein wird. Diese große Hoffnung brauchen wir, weil sie uns gerade in Zeiten der Trauer viel Schmerz nehmen kann. Aus diesem Grund gehe ich beim Besuch des Friedhofs immer gern an der Zuversicht und Hoffnung ausstrahlenden Jesusfigur vorbei.
Pfarrerin Kerstin Appel






Kerstin Appel
Schulpfarrerin für den Kirchenkreis Berlin-Schöneberg
Kirchenkreis Berlin-Schöneberg

Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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