Wort zum Monat November 2005
Gott spricht: Seht, ich mache alles neu.
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Dieser Satz aus dem 1. Thessalonicherbrief ist einer der ältesten Sätze des Neuen Testaments überhaupt. Der Apostel Paulus schreibt ihn in seinem Brief an die Gemeinde in Thessalonich, ein paar Monate, nachdem er die Gemeinde im Jahr 49 n.Chr. gegründet hatte. Paulus hat viel Freude an der Gemeinde. Sie nimmt das Wort Gottes dankbar auf und hat Jesus Christus zum Fundament ihres Glaubens gemacht. Alle Mahnungen, die Paulus in diesem Brief an die Ge-meinde richtet, sind durchdrungen von der dankbaren Gewissheit, dass die Thessalonicher den rechten Weg beschritten haben und Paulus sich nur wünschen kann, dass sie in der einge-schlagenen Richtung weitergehen. Paulus lebt in der Naherwartung der Wiederkunft Christi. Er glaubt fest daran, dass das noch zu seinen eigenen Lebzeiten geschehen wird. Die Gemein-de kann diesem Tag getrost entgegensehen, sie soll aber wachsam sein, denn der Tag kommt plötzlich. Es liegt ihm am Herzen, dass die Gemeindeglieder vorbereitet sind, sie mögen un-tadelig bleiben, weil Christus bald kommt. Was er unter untadelig versteht, sagt er ein paar Zeilen vorher: Sie sollen fröhlich sein, das Gebet mit in den Alltag einbeziehen, in allen Din-gen dankbar sein, alles prüfen, das Böse meiden und das Gute behalten. Sie sollen so leben, dass sie jederzeit vor den Richterstuhl Gottes treten können. - Paulus weiß, dass das mensch-liche Werk nicht alles ist, Gott muss das Seine dazu tun, damit das Leben zu seinem Ziel kommt. So bittet er Gott, dass er die Gemeindeglieder in Thessalonich heiligen und bewahren möge. Paulus bezieht die Bitte um die Segnung auf den ganzen Menschen. Geist, Leib und Seele mögen unversehrt sein. Der Apostel formuliert hier in seinem Brief an die Thessaloni-cher einen Segensspruch, wie er schöner nicht sein kann. Er ist durchdrungen von der Zusage des göttlichen Heils, das den ganzen Menschen mit einschließt.
Paulus sagt, wir sollen fröhlich sein. Das fällt uns in dieser Zeit schwer. Der November ist ein trüber, dunkler Monat. Die Fülle des Sommers ist längst vorbei, der Herbst mit seinen golde-nen Tagen liegt hinter uns. „Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben...", schreibt Rainer Ma-ria Rilke in seinem Gedicht. In trüber trostloser Zeit ist die Sehnsucht nach Verbundenheit und Wärme stärker als sonst. Der Wunsch nach Geborgenheit ist groß. Wir möchten aufgeho-ben sein. Wer nimmt sich unserer an, wenn die Sorgen uns über den Kopf wachsen? Wer hört uns zu, wenn wir ein offenes Ohr brauchen? Wer steht an unserer Seite, wenn wir uns verlas-sen und allein fühlen? - Wir möchten uns verbunden wissen mit den Menschen, die wir lie-ben, die um uns sind. Wir sehnen uns nach Heilung unserer Gebrechen, - auch den geistigen -. Wir sehnen uns nach Liebe und Annahme. Wir glauben heute nicht mehr daran, dass das Reich Gottes in absehbarer Zeit kommt. Aber wir glauben daran, dass es einst kommen wird. Wir möchten untadelig vor unserem Richter stehen. Wir möchten dazu gehören und mit am Tisch im Reich Gottes sitzen. Wir tun das un-sere, um untadelig zu sein. Aber wir brauchen den Segen von oben. Darum bitten wir Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all unserer Kraft, dass er unsern Geist, unsern Körper und unsere Seele heiligen und bewahren möge, damit wir für wert geachtet werden, mit dabei zu sein, wenn die Gesegneten ins himmlische Reich einziehen. Christiane Borchers Diplom-Theologin und Pfarrerin An der Rotbuche 1 267802 Moormerland Tel.: 04924 / 95 55 45
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Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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