Wort zum Monat September 2004
Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.
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Viele Ehepaare und Familien in unserem Land haben ein eigenes Haus gebaut. Ob hauptsächlich mit Baufirmen oder mit viel Eigenleistung - ein Hausbau erfordert viel an Einsatz und Nervenkraft.
Je nachdem ob der Bau gut ausgeführt wird oder nicht, sind die Folgen über Jahre, bzw. Jahrzehnte positiv oder negativ zu spüren. Es kommt also darauf an, während der verschiedenen Bauabschnitte alles möglichst gut unter Kontrolle zu haben, damit das Haus dann auch so wird, wie seine zukünftigen Bewohner es sich vorstellen. Ganz anders scheint die Meinung oder Erfahrung des Psalmisten zu sein: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen." - Gott als der wichtigste Bauarbeiter oder als Architekt, ohne den nichts läuft. Heutzutage dagegen scheinen gute Bauleitung, umfassende Aufsicht über die Bauarbeiter und ein ausgefeiltes Vertragswerk mit den beteiligten Firmen wichtiger zu sein. Aber ich denke, früher mussten die Bauherren nicht weniger Einsatz bringen als heute. Zumal man damals weder Haftpflicht- noch Rechtsschutzversicherungen kannte. Aus den Worten des Psalms höre ich die Erfahrung, dass menschlicher Einsatz und Mühe allein nicht genügen. Wir können viel planen und uns um vieles sorgen und kümmern, aber trotzdem haben wir längst nicht alles im Leben in unserer Hand. Es gibt eine Menge Unvorhergesehenes, Ungeplantes. Bei allem eigenen Planen und Rackern ist es wichtig, dass auf einer Sache Segen liegt - Gottes Segen - damit sie gelingt. Manches gut geplante Unterfangen „geht den Bach runter" und andererseits gibt es so manche flüchtig vorbereitete Aktion, die ein voller Erfolg wird. Natürlch kann man kritisch zurückfragen, ob Gott und sein Segen einfach nur als Lückenbüßer für ungeklärten Misserfolg oder ungeklärten Erfolg herhalten sollen. Ich denke, es geht um etwas anderes: Es geht um die Überzeugung, dass etwas eher gelingt, wenn wir mit dem Urgrund des Lebens in Verbindung sind. Dabei geht es ja nicht darum, Gott zu beschwatzen, dass er den eigenen Wünschen gegenüber willfährig ist. Es geht vielmehr gerade auch darum, auf Gott zu hören, nach seinem Willen zu fragen und dementsprechend das eigene Planen und Handeln auszurichten. Das ist die Überzeugung des Psalmisten: Wo Menschen sich an Gott ausrichten, da stehen die Chancen für ein gelingendes Leben wesentlich besser. „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst." - Menschliches Arbeiten und Mühen ist wichtig im Leben, aber das allein reicht eben nicht aus. Manche sprechen dann von „Glück" das der eine hat und er andere eben nicht. Aber es geht hier nicht um blinden Zufall, sondern darum, dass Menschen, die sich von Gott begleiten lassen in verschiedenen Situationen innerlich und äußerlich von ihm gestärkt werden. Vielleicht sind es manchmal einfach Zuversicht, Durchhaltevermögen bei Rückschlägen und immer wieder neue Hoffnung durch die Gott Menschen stärkt und ihr Werk besser gelingen lässt. Wenn vom Herrn die Rede ist, der eine Stadt behütet und von den Wächtern, so denke ich daran, dass wir zwar vielfältige Versicherungen abschließen können. Doch diese Versicherungen kommen im Regelfall nur für die finanziellen Folgen eines Unfalls oder Unglücks auf; den Schaden selbst können sie gar nicht verhindern. Sie können schon gar nicht für ein gelingendes Leben sorgen. Dazu kann aber Gott verhelfen: Nicht im Sinne eines kostenlosen Schlaraffenlandes, in dem wir alles bekommen,was wir uns wünschen; sondern indem ER Menschen begleitet und innerlich stärkt und sie weder verbittern noch resignieren lässt, auch wenn ihnen Schweres zustößt. Nicht ohne Grund haben in vergangenen Jahrhunderten immer wieder Menschen den zitierten Psalmvers in den Türbalken ihres neuerbauten Hauses schnitzen lassen: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst." Peter Seydell Pastor in Zeven Homepage: Kirchengemeinde Zeven
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Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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