Wort zum Monat August 2004
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
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Er hat Mut gehabt, der Vater mit seinem kranken Kind an der Hand. Denn er schrie Jesus an, weil Jesus ihn provoziert hatte. Der Vater war zu ihm gekommen, damit er sein krankes Kind heile. Dazu hatte Jesus offenbar wenig Lust. Ständig kamen die Leute zu ihm mit ihren Krankheiten – das wurde ihm zu viel. So ließ sich Jesus, als der besagte Vater vor ihm stand, zu der Bemerkung hinreißen: „O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen?“ (Markusevangelium, Kapitel 9, Vers 19). Denn Jesus war der Meinung: „alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ (Vers 23). Mit anderen Worten: wenn ihr nur richtig glaubt, wird euch geholfen – dann müsst ihr nicht dauernd zu mir kommen. Der Vater kontert jedoch sofort: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben“.
Diesen Satz kann ich gut nachvollziehen. Auf der einen Seite drückt er die Hoffnung des Vaters, so vieler Menschen, auch meine Hoffnung aus: Wenn alle Stricke reißen, gibt es immer noch diesen Jesus, von dem uns die Bibel berichtet - dessen Möglichkeiten alle unsere Möglichkeiten übersteigen; der helfen kann, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen. Wie viele Stoßgebete hat er schon gehört und mit Hilfe beantwortet!? "Ich glaube", bekennt der Vater. Aber dann fügt er gleich hinzu: "Hilf meinem Unglauben!". Hoffnung allein ist nicht genug. 'Hoffen und Harren hält manchen zum Narren ...'. Der Vater hätte auch sagen können: "Ich kann nicht weiter, die Kraft meiner Überzeugung ist nicht stark genug - jetzt bist du, Jesus, dran!" Gott sei Dank gibt es diesen Vater im Neuen Testament. Er zeigt, dass kein perfekter Christ sein muss, wer sich an Gott wendet und Hilfe bekommt. Ich bin sicher, dass wir immer wieder seine Worte in den Mund nehmen können: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" Christiane und Johannes Neukirch Hannover
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Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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