Wort zum Monat August 2001
Fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran.
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Am Ende des Urlaubs blicken zur Zeit viele auf reiche Erlebnisse zurück. Reisen in ferne oder nahe Länder. Viele verbinden die Urlaubszeit mit der bewussten Einschränkung. Hotelzimmer, Wohnwagen oder Zelt statt der gewohnten großen Wohnung. Fahrradtouren und Wandern statt des täglichen Autofahrens. Der bewusste Verzicht auf Überfluss gehört für viele zum Urlaub dazu. Es geht auch mit viel weniger. Oft genug sind Abenteuerreisen die teuersten - Ausdruck und Zeichen unseres Reichtums.
Ich vermute, wenn Sie diese Zeilen lesen, fühlen Sie sich nicht reich. Reich? Das sind doch die anderen, die da oben. Die Grenze zum Reichtum verschiebt sich mit dem Besitz, den ich angehäuft habe. Habe ich wenig, so erscheint mir die eigene Wohnung, das eigene Auto als Ausdruck großen Reichtums. Doch habe ich das, dann muss es ein Haus sein mit Zweitwagen und regelmäßigen Auslandsreisen. Habe ich das, dann beginnt der Reichtum erst da, wo ich in einer Villa mit großem Park lebe, wo ich zur Verwaltung meines Vermögens eigene Berater anstellen muss. Von da gucke ich hinauf zu denen die ... Alle wollen reich werden, aber keiner will es sein. Wahrscheinlich haben Sie auch die kritischen Worte der Bibel gegen den Reichtum im Ohr: "Eher kommt das Kamel durch das Nadelöhr, als der Reiche in den Himmel." (Lukas 18, 25) Reichtum verpflichtet. Wer will da schon reich sein? Jedenfalls unter Christen gibt man das nicht gern zu. Doch Reichtum an sich ist nicht das Problem für die biblischen Autoren. "Woran du nun dein Herz hängst, das ist eigentlich dein Gott", so schreibt Martin Luther im Großen Katechismus. Darum geht es. Reichtum bindet das Herz. Je mehr ich habe, desto größer die Angst, dass mir etwas genommen wird. Schwerer auch die Bereitschaft, den Reichtum loszulassen. Noch schwerer, neben der Sorge um die Bewahrung des Erreichten, die oft viel größeren Sorgen anderer nicht aus den Augen zu verlieren. Brot für die Welt hat eine Sammelaktion für restliches Urlaubsgeld gestartet. Restliche Scheine und Münzen, die im nächsten Jahr wegen der Euroeinführung ohnehin verfallen, sollen zentral gesammelt und der Projektarbeit zugeführt werden. Krümel unseres Reichtums als Zeichen der reichen Gemeinschaft in der Kirche Jesu. Thomas Gleitz Pastor in Wunstorf www.stiftskirche-wunstorf.de
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Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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