Wort zum Monat März 2002
Jesus Christus spricht:
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Ein halbes Jahr ist dieses Bild jetzt alt. Es hat sich fest eingeprägt. Die Türme sind weg. In Afghanistan beginnt der Wiederaufbau. Die Weltgemeinschaft bemüht sich, auch mit Hilfe der Bundeswehr, dort einen demokratischen Staat aufzubauen.
Euer Herz erschrecke nicht – das will auch jetzt noch nicht so richtig gelingen. Wenige Stunden skrupelloser Gewalt haben genügt: Nun ist der mühsam errungene Konsens, dass Krieg kein geeignetes Mittel der Politik ist, aufgebrochen. Es scheint, als ob die Militärstrategen aller Welt nur auf eine solche Gelegenheit gewartet hätten. Auch unsere Bundeswehr „darf“ nun endlich weltweit dabei sein. Noch vor wenigen Jahren undenkbar. Die Hardliner haben sich durchgesetzt. Extremisten muss man schnell und machtvoll begegnen. Unter Hinweis auf die Anschläge werden nun überall auf der Welt Menschen verfolgt – Menschen anderer Religion, anderer Völker, oder Menschen, die sich dem wirtschaftlichen System widersetzen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass die Befehlshaber dieser Einsätze tatsächlich annehmen, den Terror so bekämpfen zu können. Schon keimen viele alte Konflikte neu auf. Unter dem Vorwand, der Gegner unterstütze Terror, lassen sich jetzt vielleicht mächtige Verbündete gewinnen. Palästina, Kaschmir, Nordirland, Sudan und Irak – mühsam unterbrochene Kriege werden wieder aufgenommen. Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! Furcht ist ein schlechter Ratgeber – auch gegen den Terror. Jesus hat dem abgrundtiefen Hass seine entwaffnende Liebe entgegengestellt. Nicht die Eingrenzung der Gewalt, sondern das Bauen von Brücken zueinander waren Ziel seines Lebens. Nicht einmal sein eigener Tod hat ihn von diesem Weg abschrecken können. Nüchtern und frei von Furcht gilt es Ursachen für den Hass zu beseitigen. Das Jagen der Personen, die aufgestaute Wut für eigene Zwecke kanalisieren, reicht nicht aus. Thomas Gleitz Pastor in Wunstorf in der Stiftskirche
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Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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