Wort zum Monat Juli 2007

Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

(Matthäus 5, 16)

"Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr ..."
Vielleicht kennen Sie diesen frechen Spruch aus dem Volksmund? Auch: "Klappern gehört zum Handwerk!" gehört in diese Kategorie. Das meint: Wenn man etwas erreichen will, darf man nicht unauffällig in der Ecke sitzen und abwarten. Andererseits gilt jemand, der zu deutlich auf seine Qualitäten hinweist, als dreist und unangenehm. Freunde macht man sich so nicht unbedingt.

Uns Christen sagt man manchmal nach, wir müssten still und zurückhaltend sein. Stolz und Hochmut gelten nun mal nicht als christliche Tugenden. Wie sehr verblüfft da das Wort von Jesus: "Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen." Aber Gott hat uns nicht unsere Fähigkeiten gegeben, damit wir sie verstecken. Im Gleichnis von den anvertrauten Talenten (nachzulesen in der Bibel im Lukasevangelium, Kapitel 19, Vers 11-27) sagt Jesus deutliche Worte dazu. Und wenn wir es recht betrachten, stellen wir fest, dass es nicht auf die Größe unserer Fähigkeiten ankommt, sondern darauf, wie wir sie nutzen.

Entscheidend sind die Früchte unseres Tuns. Und so wirft auch Jesus ein besonderes Licht auf dieses Tun. Unsere guten Werke dienen nicht dem eigenen Ruhm, sondern sie sollen Gott ehren und den Menschen Gott bezeugen. Denn auch sie sollen ihn, unseren himmlischen Vater preisen und loben. Und so bleibt mir nur, auch Sie zu ermutigen: Nutzen Sie Ihre Fähigkeiten ganz getrost und unbescheiden, lassen Sie Ihr Licht leuchten vor den Menschen, damit sie die guten Werke sehen und Gott im Himmel preisen.Pastor Karl-Martin Voget






Karl-Martin Voget
Pastor an der evangelisch-lutherischen Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz in Hannover-Mittelfeld
Ansprechpartner für die Meditationen auf der Seite der Hannoverschen Landeskirche

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